Knoblauch so stark, dass es einem die Schuhe auszieht. Liebe ich! Früher habe ich beruflich viel nahen Kundenkontakt gehabt, der sich mit meiner Liebe für Knoblauch nicht ganz vertragen hat. Oft war mein allererster Akt im Urlaub, Knoblauch in jeder erdenklichen Form zu verarbeiten. Spaghetti aglio e elio, Bruscetta, Tzatziki, Aioli. In jedem Gericht steckte maximal viel Knoblauch, einfach nur um die Möglichkeit auszunutzen, mich in meiner kilometerweiten Knoblauchfahne zu feiern. Verzicht macht einen erst scharf drauf. Ich denke dabei gerne an meinen kleinen Cousin, der zuhause kein Fleisch essen durfte und der bei meiner Oma Würstchen eingesaugt hat als gäb’s kein Morgen mehr.
Heute kann ich mir – zum Glück – regelmäßig Knoblauch gönnen und mein Konsum ist dadurch weitaus gemäßigter. Die Gerichte mit Knoblauch liegen mir aber nach wie vor! Paradebeispiel für ein Rezept mit prägnantem Knoblaucharoma ist Tzatziki. Der griechische Klassiker passt zu vielen Gerichten und ist nicht nur ein wenig Joghurt mit Knoblauch sondern hat’s in sich. Wie man die Gurken dafür am besten reibt, welchen Joghurt man dafür benötigt und viele weitere Fragen für das perfekte ultra-cremige Tzatziki beantworten wir hier!
Inhaltsverzeichnis
- Geschichte des Tzatzikis
- Griechischer Joghurt
- Gurke vorbereiten
- Knoblauch
- Gewürze
- Essig
- Rezept
- Zubehörempfehlung
Die Geschichte des Tzatzikis
Tzatziki verortet man eigentlich immer ausschließlich in Griechenland. Das Tzatziki in der uns am geläufigsten Version mit Joghurt, Gurke und Knoblauch wird dort häufig als Dip zu Fleisch, Fisch und Pitabrot gereicht. Doch woher stammt Tzatziki ursprünglich?
Bei einer ersten Recherche zum Wortursprung des Tzatzikis wird man schnell auf den augenscheinlich verwandten Begriff „Tarator“ verwiesen, der sich als möglicher Urgroßvater des Tzatzikis herausstellt. Sicher belegt ist das aber nicht. Also erstmal zur Geschichte des Tarators: Bereits im osmanischen Reich ab dem 15. Jahrhundert wurde das Wort „Tarator“ für ein Gericht verwendet, in dem Walnüsse und Essig verarbeitet worden sind. Noch nicht mal annähernd Tzatziki-ähnlich in Zutaten und Wort. Grundsätzlich handelt es sich dabei um einen Sammelbegriff für Dips und Saucen, die diese beiden Ingridenzien verwenden. Es blieb also Spielraum für andere Zutaten! Genau so wie das osmanische Reich zerfiel, wurde auch der Begriff Tarator schwammiger. In der Türkei und der Balkanregion zogen Joghurt und Gurken mit ins Gericht und eine Vorstufe des Tzatziki war geboren.
Auch heute existiert der Begriff Tarator im Balkan noch und bezeichnet ausschließlich eine kalte Gurkensuppe, was dem Tzatziki schon mal deutlich näher ist, als es vor 500 Jahren der Fall war. Da allerdings, wie erwähnt, nicht sicher ist, dass Tzatziki auf dem Tarator basiert, lohnt es sich, auch andere Theorien zu beleuchten. So könnte Tzatziki an weitere Begriffe aus westasiatischen Sprachen angelehnt sein oder davon beeinflusst worden sein. Vielleicht eben auch, um sich von Walnuss und Essig abzugrenzen. Das persische „Zhazh“ steht für den generellen Gebrauch verschiedener Kräuter beim Kochen, genau dasselbe bedeutet das armenische „Cacıχ“.
Cacık, der türkische Bruder des Tzatzikis
Jahrhunderte später wird mit dem „Cacık“ in der Türkei ein dem Tzatziki sehr ähnlicher Dip gereicht, der sich vor allem durch die Beigabe von Minze und stark mit Wasser verdünntem Jogurt vom möglichst dickflüssigen und kompakten Tzatziki unterscheidet. Auch werden beim Cacık gerne zusätzlich zur Gurke Karotten hineingehobelt, je nach Konsistenz wird das Gericht nicht nur als Dip sondern auch als kalte Suppe gelöffelt. Ob das türkische Cacık oder das griechische Tzatziki zuerst da war, ist wohl dieselbe Frage wie die nach der Henne und dem Ei.
Der richtige Joghurt ist essentiell
Die landesspezifischen Ausprägungen des joghurtigen Gerichts unterscheiden sich also vor allem in Sachen Konsistenz. In Griechenland ist Tzatziki möglichst cremig und dickflüssig, Tarator ist eine flüssige Suppe und Cacık je nach Belieben irgendetwas zwischen diesen beiden Extremen. Auschlaggebend für die Konsistenz und den Geschmack sind gleichermaßen die Auswahl des Joghurts sowie der Wassergehalt der Gurke, dem wir uns später noch widmen. Doch zuerst: der Joghurt.
Normaler Joghurt liegt bei einem Fettgehalt von etwa 3,5%. Fett ist Geschmacksträger – deshalb schmeckt Magermilchjoghurt mit 0,5% auch nach so gut wie nichts – und viel Fett trägt auch erheblich dazu bei, dass der Joghurt cremiger wird. Und wir wollen genau diese Cremigkeit. Je mehr Fett, desto eher kommen wir in die Richtung des Joghurts, den wir für unser Unterfangen eines richtig guten Tzatzikis benötigen. Doch reicht es, dem Joghurt einfach mehr Fett beizufügen? Definitiv nicht.
Der heilige Gral des Tzatzikis: Griechischer Joghurt
Griechischer Joghurt, zu dem für Tzatziki in der Regel gegriffen wird, enthält mit 10% Fettanteil nicht nur einfach mehr Fett, sondern wird durch einige kleine Kniffe im Herstellungsprozess anders produziert wie herkömmlicher Joghurt und erhält dadurch auch eine andere Zusammensetzung. Zur Herstellung von griechischem Joghurt werden einerseits mehr Milchsäurebakterien verwendet, es wird andererseits für dieselbe Menge an Joghurt auch deutlich mehr Milch benötigt: Griechischer Joghurt wird deutlich länger abtropft gelassen wodurch mehr Molke entfernt wird. Das Ergebnis ist deshalb weitaus konzentrierter als auf die herkömmliche Art hergestellter Joghurt. Dies erklärt auch den Fettgehalt, aber auch den erhöhten Proteingehalt, der nicht nur Sportlern gefällt.
Griechischer Joghurt schmeckt durch diese Kniffe in der Produktion also nicht nur nach Joghurt mit mehr Fett, sondern grundlegend anders, vor allem cremiger und intensiver. Griechischer Joghurt ist definitiv unsere erste Wahl wenn es um Tzatziki geht!
Gibt es Alternativen zu griechischem Joghurt?
Noch ein Kandidat für Tzatziki: Beim türkischen Cacık wird immer so genannter Süzme Yoğurt verwendet, entwässerter Joghurt ohne Molke. Entwässert wird dieser gerne auch ganz einfach selbst in einem Baumwolltuch, genau so wie Topfen aus Quark hergestellt wird. Dieser Joghurt ist fester und cremiger als normaler Joghurt und entspricht mit 10 Prozent Fettanteil dem gewünschten Fettanteil für Tzatziki. Solltet ihr also keinen griechischen Joghurt bekommen, könnt ihr normalen Joghurt abtropfen lassen und landet mehr oder weniger bei Süzme Yoğurt. Somit bekommt ihr ein geschmacklich besseres Ergebnis als durch herkömmlichen Joghurt. Süzme Yoğurt ist also die im wahrsten Sinne des Wortes getürkte Version des griechischen Joghurts – der Fettgehalt und das Abtropfen stimmt, nicht aber der längere Fermentationsprozess und die Milchsäurebakterien.
In diversen Rezepten heißt es auch, dass man statt griechischem Joghurt auch Quark mit 40% Fettanteil so mit Milch strecken kann, dass man den gewünschten Fettanteil von etwa 10% erhält. Ich finde aber, dass Quark immer nach Quark schmeckt, egal wie sehr man den Geschmack verdecken möchte. Hinten und vorne passt das für mich nicht zu Tzatziki. Sollte man in dieser Not zu solchen Mitteln greifen wollen, dann sollte man lieber doch auch noch zum nächsten Laden spazieren, Quark ist einfach keine Alternative.
Gibt es einen Unterschied zwischen „Griechischer Joghurt“ und „Joghurt griechischer Art“?
Aufpassen muss man bei der genauen Bezeichnung des griechischen Joghurts, da „Griechischer Joghurt“ und „Joghurt griechischer Art“ im Umlauf sind. Wer Letzteres in Händen hält, sollte lieber nach dem Richtigen weitersuchen, da es sich bei Joghurt griechischer Art um eine billige Kopie handelt. Der Fettgehalt wird künstlich erhöht, das Protein- Kohlenhydratverhältnis ist dasselbe wie bei normalem Joghurt und die Konsistenz wird teilweise durch Verdickungsmittel erlangt. Und meist sind die Etiketten fürchterlich gelayoutet, damit es aussieht als wäre der Joghurt auch wirklich aus Griechenland. Ist er aber nicht. Er schmeckt auch nicht so. Wenn auch besser als Quark – das sollten wir aber sowieso so schnell wie möglich aus unseren Köpfen streichen.
Noch schwerer erhältlich ist übrigens griechischer Joghurt aus Ziegen- oder Schafsmilch. Viele authentische Rezepte schwören darauf, keine Kuhmilch zu verwenden, um mehr Aroma zu erhalten. Da Ziegen- oder Schafsmilch für mich aber immer jeden anderen Geschmack bemerkbar überlagert, ist mir persönlich normaler griechischer Joghurt am liebsten. Mehr Aroma schön und gut, das bekommen wir aber auch auf andere Art.
Sollte man die Gurke schälen oder entkernen?
Neben dem richtigen Joghurt ist die zweite Hauptzutat Gurke. Hier kann man im Gegensatz zum Joghurt auch nicht viel falsch machen. Es werden handelsübliche Salatgurken verwendet – keine kleinen Gewürz- oder Essiggurken. Schälen müssen wir die Gurke nicht, da sich unter der Schale wie in so vielen Gemüse- und Obstsorten viele Balaststoffe, Vitamine und Antioxidantien befinden. Unser Traum-Tzatziki darf auch gerne kleine merkliche Stücke beinhalten und nicht zu breiig werden. Die härtere Schale der Gurke trägt seinen Teil dazu bei, dass die kleinen Stücke noch Form behalten.
Man sollte allerdings den Stielansatz abschneiden. Da Gurken zu den Kürbisgewächsen zählen, bilden sich in einigen Züchtungen noch die so genannten Cucurbitacine, einfach: Bitterstoffe. Es wird versucht, aus den Sorten diese Stoffe herauszuzüchten, dennoch kann auch die Bodenbeschaffenheit oder simpler Stress für die Gurkenpflanze bedeuten, dass sich Bitterstoffe bilden.
Entkernen sollte man die Gurke hingegen auf jeden Fall. Die eher geschmacklosen und glibbrigen Innereien der Gurke bringen uns zu viel ungewünschte Feuchtigkeit ins Tzatziki. Sie bereichern unser Aroma nicht und behindern uns auch, die Gurke gut zu verarbeiten. Also raus mit den Kernen! Am einfachsten klappt es, indem man die Kerne mit einem breiten Löffel herausscharbt.
Julienneschäler vs. Reibe
Ich bin ja ein großer Fan von dem durchaus befriedigenden Gefühl, eine Gurke oder Zucchini (wie bei unseren Zucchinipuffern*) mit einem Julienne-Schäler zu schneiden. Die Streifen werden einfach so wunderschön gleichmäßig. In manchen Rezepten wird dieser auch für Tzatziki angewandt, nicht aber in unserem und gerne erkläre ich, wieso. Hier trennen sich nämlich die Meinungen und es kommt absolut darauf an, was man möchte.
Im Cacık wird die Gurke meistens gewürfelt beigegeben. Ich kaue ungern auf ganzen Gurkenstückchen wie in einem Eintopf und mir gefällt die Vorstellung von Joghurt mit Gurkenstückchen nicht. Ich möchte eine mehr oder weniger homogene dickflüssige Masse. Deshalb fällt der Julienne-Schäler auch leider raus. Wenn man die Gurke also mit der groben Seite der Reibe zerkleinert, behalten wir genug Form der einzelnen Stücke bei. Ich liebe diese Reibe von WMF*, weil sie verglichen mit den meisten Reiben zwischen der groben und der feinen Seite auf der Längsseite noch „mittelgrob“ im Angebot hat. So bekommt das Tzatziki eine klasse Textur, wenn man die Gurke auf grob und mittelgrob reibt! Würden wir die feine Seite der Reibe nutzen, hätten wir am Ende vermutlich den knoblauchigste Babybrei aller Zeiten, wenn das Tzatziki bis zur Unkenntlichkeit zermatscht.
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Die Gurke richtig auspressen
Wenn wir uns mit der Auswahl des richtigen Joghurts für eine cremige Konsistenz entschieden haben, möchten wir uns diese ungern wieder zunichtemachen. Dies passiert sehr schnell wenn unsere Gurke zu viel Wasser in die Schüssel mitbringt. Unser Stichwort: Entwässern! Pro geriebener Gurke dürfen großzügig ein bis zwei Teelöffel Salz verwendet werden. Salz hat die tolle Eigenschaft, dem Tzatziki nicht nur Geschmack zu geben. Es schafft auch, das eher weniger geschmacksintensive Wasser aus der Gurke zu treiben.
Der aufmerksame Leser kennt auch unser Zucchinipuffer-Rezept, in dem wir bereits von dem Entwässerungstool Nummer 1 erzählt haben: die Salatschleuder*. Nachdem die Gurke also gerieben und in die Schleuder gelegt wurde, streuen wir Salz darüber und lassen es 20 Minuten lang Heldentaten vollbringen. Bei meiner Recherche stieß ich auf den Tipp, die Gurke 24 Stunden lang im Kühlschrank abtropfen zu lassen. Für meine Puffer wagte ich das Experiment mit Zucchini und war enttäuscht. Das Ergebnis wird zu schnell zu trocken und ich habe keine Hoffnung, dass dies bei Gurke anders wäre, da sich die beiden Kürbisgewächse sehr ähneln. 20 Minuten reichen also. Dann betätigen wir den Schleudergang! Der Saft, der sich in der Schüssel gebildet hat, wird weggeschüttet. Auch wenn danach zusätzlich mit der Hand das verbliebene Wasser herausgedrückt werden sollte, ist die Salatschleuder die saubere Art, einen Großteil an Wasser zu verlieren. Die Gurke ist ready to rumble!
Sollte man den Knoblauch pressen oder schneiden?
Kommen wir zu meiner Lieblingszutat, dem Knoblauch! Pro 500 Gramm griechischem Joghurt habe ich 3 Knoblauchzehen verwendet, die ihren Geschmack beim Lagern vom bereits fertigen Tzatziki intensivieren. Nach meinem Geschmack hätte ich gerne noch 1-2 weitere Zehen verwendet, das Rezept habe ich aber nicht allein getestet und 3 Zehen haben sich als allgemeintauglichkeits Grenze herausgestellt.
Bei der Frage, ob man Knoblauch mit einer Presse pressen oder fein würfeln sollte, scheiden sich auch die Geister. Fakt ist: Knoblauchsaft in geringen Mengen bringt bestes Aroma mit sich und sollte auf keinen Fall vernachlässigt werden. An diesen Saft kommen wir nur durch’s Pressen. Bei den herkömmlichen Pressen tritt allerdings viel Saft aus der Zehe heraus, während große Teile des Fruchtfleisches in der Presse zurückbleiben und ihren Weg in den Müll finden. Zu viel Saft bringt auch eine dominante Schärfe mit sich, mit der wir es keinesfalls übertreiben sollten.
Abhilfe schafft ein Knoblauchschneider – statt einer Knoblauchpresse – mit möglichst scharfen und groben Lochkanten wie dieser hier.* Damit bleibt das Fruchtfleisch besonders intakt, wir können die kleinen perfekt quadratischen Stücke verwenden und genau die richtige Menge Saft tritt aus. Würden wir den Knoblauch nur schneiden, vernachlässigen wir das Aroma des Saftes. Seichter ist schneiden auf jeden Fall und eine Option für Menschen ohne Knoblauch-Faible. Dafür sollte man allerdings darauf achten, die Stücke klein genug zu haken.
So wird Knoblauch noch bekömmlicher!
Sollte der normal hinzugegebene Knoblauch auch immernoch zu stark für zartbesaitete Gemüter sein, gibt es noch weitere Tricks, Knoblauch bekömmlicher und milder zu bekommen. Ein Tipp ist hier, sofern man nicht mit ganz frischem Knoblauch arbeitet, den grünen Keimling in der Mitte des Knoblauchs zu entfernen und nicht zu verwenden. Damit schwindet schon ein großer Teil der Schärfe.
- Abschwächen durch Öl: Die geschälten und nur grob geschnittenen Zehen kann man über Nacht in Olivenöl einlegen und dann wieder entfernen, sodass sie den Großteil ihres Aromas verlieren, aber noch genug Power haben, aus Tzatziki auch wirklich Tzatziki zu machen. Das Knoblauchöl kann man dann in einer schönen Flasche angesetzt verschenken oder nur tröpfchenweise dosiert auf Pizza ein zweites Leben schenken.
- Abschwächen durch Kochen in Milch oder Wasser: Für noch milderen Knoblauchgeschmack kann man die Zehen kurz in heißem Wasser oder auch in heißer Milch garen und ziehen lassen. Je länger der Knoblauch in der warmen Flüssigkeit zieht, desto milder wird er. Die Knoblauchmilch oder das Knoblauchwasser kann dann entsorgt und der Knoblauch ins Tzatziki gegeben werden.
- Verwenden von Knoblauchgranulat: Statt frischem Knoblauch besteht auch immer die Möglichkeit, Knoblauchgranulat zu verwenden, welches wesentlich homöopathischer dosierbar ist. Hier darf man sich nicht erschrecken: Das Granulat wird seine Zeit brauchen bis es genug Wasser aufgesaugt hat und sieht bis dahin ein wenig klumpig aus, man sollte also definitiv noch einmal vor dem Servieren umrühren.
- Verwenden von Bärlauch: Bärlauch gilt als das Kraut, das man vor allem im Frühjahr gerne büschelweise beim Spaziergang am knoblauchigen Geruch schon allein nur mit der Nase entdeckt. Bärlauchbutter statt Knoblauchbutter funktioniert hervorragend und auch Bärlauch statt Knoblauch im Tzatziki ist die mildeste aller Varianten. Als „Lauch ohne Hauch“ spart man sich vorsichtig dosiert größtenteils auch den sonst prominenten Mundgeruch.
Die richtigen Gewürze, Kräuter, Zitrone und Öl
Durch das Entwässern mit Salz befindet sich bereits genügend Salz in der Gurkenmasse. An Gewürzen reicht es, nur noch Pfeffer hinzuzugeben. Es gibt diverse Tzatziki-Gewürzmischungen, die sind aber alles andere als notwendig. Wir kommen lediglich mit Salz und Pfeffer aus. Lieber sollte man sein Pferd auf frischen Dill setzen, dem die getrocknete Variante niemals das Wasser reichen kann. Ich mag Dill nun wirklich nicht zu gerne, aber in Tzatziki passt es einfach und macht die Sache rund. Klein gehackt sorgt es für weitere Tiefe und macht auch optisch als Deko was her. Um allerdings ganz kleinlich zu sein: Dill ist nicht zu 100% typisch für Tzatziki sondern eher eine regionale Ausprägung, der ihr vor allem im Norden Griechenlands begegnen werdet. Man wird es also nicht in jedem Restaurant im Griechenlandurlaub mit Dill finden. Je nachdem, wo man sein Zelt aufgeschlagen hat.
Für die richtige Cremigkeit sparen wir auch nicht mit Olivenöl. Olivenöl erhöht uns den Fettanteil im Joghurt, doch jedes Prozent macht es cremiger und ist es wert. Hier empfehlen wir auf jeden Fall hochwertiges kaltgepresstes Olivenöl aus Griechenland. Der Unterschied zu spanischem oder italienischem Olivenöl sind die Sorten, die verwendet werden: besonders frisch und zitronig wird das Öl durch die beliebte Koroneiki Olive aus Griechenland. Diesem hier* kann kein Supermarkt-Öl das Wasser reichen!
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Da sich zitronige und frischende Noten im Tzatziki super machen, greifen wir auch zu einem Spritzer Zitronensaft. Wenn die Konsistenz bereits bedenklich flüssig ist, da man zum Beispiel in die Fehlerquelle getapst ist und die Gurke nicht genügend ausgedrückt hat, empfiehlt sich stattdessen auch Zitronenabrieb, Zitronensaft verteilt sich aber feiner in der Gesamtmasse. Für mehr Frische passt auch nach türkischem Vorbild Minze – für mich aber zu viel des Guten.
Essig im Tzatziki gegen die Süße des Joghurts
Essig wird in vielen Rezepten vergessen, spielt aber eine fundamentale Rolle. Griechischer Joghurt wird oft auch mit Honig und Walnüssen gegessen. Er ist an sich nicht signifikant süß, aber auch nicht ganz neutral. Essig neutralisiert diese dezente Süße. Doch auch die Wahl des richtigen Essigs sei bedacht! Apfelessig ist an sich zu süß und der Effekt, der mit Essig im Tzatziki erzielt werden soll, schlägt ins Gegenteil um. Auch Balsamicoessig erfreut sich größter Beliebtheit, gesellt sich aber in die Kategorie „zu süß“ und würde in seiner roten Form auch die Farbe des Tzatzikis beeinflussen. Am besten nutzen wir also hellen Branntweinessig!
Rezept
Richtig cremiges Tzatziki
Zutaten
- 1 Salatgurke
- 500 Gramm Griechischer Joghurt Vorsichtig: Griechischer Joghurt, kein "Joghurt griechischer Art"!
- 3 Zehen Knoblauch
- 4 EL Olivenöl aus Koroneiki Oliven (z.B. hier*)
- 4 EL Branntweinessig
- 1 TL Salz
- 1 TL Pfeffer
- 1 Bund frischer Dill
- 1/2 Zitrone
Anleitungen
Vorbereitung
- Gurke waschen, das Stielende abschneiden und mit der Reibe* komplett reiben. In die Salatschleuder* geben, salzen und 20 Minuten ziehen lassen.
Zubereitung
- Die Gurke in der Salatschleuder ordentlich schleudern, Saft entfernen und zusätzlich mit den Händen sehr gut auspressen.
- Zitrone auspressen und Dill klein hacken, dabei einen Zweig als Dekoration aufheben. Knoblauchzehen schälen und vorsichtig mit dem Knoblauchschneider* zerkleinern.
- Joghurt in einer Schüssel mit der Gurke vermengen. Pfeffer, Zitronensaft, Dill, weißer Essig und Knoblauch vorsichtig unterrühren. Öl hineinrühren.
- Über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen, mit Dill dekorieren und genießen!
Meine Tipps zum Zubehör:
Ich kann für dieses Rezept folgendes Zubehör empfehlen:
- Salatschleuder: Um die Gurke zu entwässern ist mein Tipp die Salatschleuder. Dafür empfehle ich dieses unglaublich schöne Model von Rösle*. Das Gute daran: Ihr könnt die Edelstahlschüssel auch eigenständig als Rühr- oder Salatschüssel verwenden!
- Reibe: Das Gurkenreiben mache ich am liebsten mit dieser Reibe von WMF*. Für unser Tzatziki (und nicht nur dafür!) ist sie bestens geeignet, da sie eine tolle Zwischenstufe zwischen grober und feiner Seite hat. Wem das manuelle Reiben zu mühselig ist, dem würde ich eine elektrische Multischneidemaschine empfehlen. Dieses Model von Moulinex* ist für ganz unterschiedliche Gemüsesorten und Reibtechniken geeignet und ein absoluter Bewertungsheld!
- Knoblauchschneider: Eine normale Presse generiert für uns zu viel Saft, ein wenig brauchen wir aber. Perfekt feine kleine Würfel schneidet dieser Edelstahl-Knoblauchschneider von Rösle*, der verglichen zu den bekannten Plastikmodellen mit besonders guter Langlebigkeit gesegnet ist.
Guten Appetit, ihr Lieben! Wenn euch das Tzatziki gefällt, solltet ihr auf jeden Fall auch unsere Rezepte für die dazu passenden Zucchinipuffer, unser Hummus, dieser super simple Tomaten-Senf-Dip und natürlich unseren Blumenkohldip mit Mandeln ausprobieren.
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