Eine Einladung ins eigene Heim mit selbst gekochtem Dinner bei Kerzenschein – der letzte Schritt vor dem triumphalen Erfolg? Die Chance ist groß, nur warten die Fettnäpfchen bereits weit verstreut auf dem Boden.Aller Anfang ist schwer. Falls es nicht einer spontanen Neigung entsprang und der Gentleman (Gentlewoman) beim Jammern des Gegenübers in der Kantine über die Selbstpräsentation der eigenen Kochqualität erfolgreich auf eine Einladung überleiteten konnte, gibt es auch weitere Möglichkeiten das Opfer in die Höhle zu locken. Ein paar Anregungen gefällig?
Vielleicht einfach mal der „alten Schule“ nachgehen und eine Einladung herbeizaubern, die unmissverständlich Wertschätzung, Drang und Interesse ausdrückt. Auch hier ist es nicht zwingend erforderlich das Beherrschen von Word 97 unter Beweis zu stellen und die dreidimensionale Leopardenschrift mit dem treffenden Titel „Einladung“ fachtechnisch in Szene zu setzen. Weniger ist bekanntlich mehr. Eine Handschrift kann auch entzücken. Sollte die es nicht, einfach mal die Kollegin fragen, die ihre Freizeit der Kaligraphie widmet.
So das wäre geschafft. Da folgt doch prompt die Zusage. Nun gilt es die Grundbedürfnisse des Dates so angenehm und nachhaltig wie möglich zu decken, wofür bestimmte Vorkehrungen einfach unerlässlich sind. Die Wohnung sollte sich in einem tadellosen Zustand befinden. Der subjektive und zur-Gleichgültigkeit-neigende Blick sollte abgelegt werden und das Stillleben aus der optimierten „Mutter-Ordnung-und-Sauberkeits-Perspektive“ abgescannt werden. Wenn dann die alten Decken und verkrusteten Teller weggeräumt wurden, können auch gleich vom Leergutpfand die Zutaten gekauft werden.
Doch bevor das Kochen als Herzstück des Bemühens an der Reihe ist, sollten die letzten optisch-notwendigen Vorkehrungen getroffen werden. Zu empfehlen ist stets der Einsatz eines Tisches mit zwei Stühlen. Auch wenn sich unkonventionelle Freigeister lieber nebeneinander auf der Couch zur dritten Staffel HIMYM die Nudeln im Rekordtempo hineinstopfen, ist das beim ersten Date noch nicht sonderlich ratsam. An einem Tisch mit Kerzenschein, an dem sich zwei bald-Liebende in die Augen sehen, knistert es gewaltig. Also die weiße LED-Lampe gerne gegen altertümliche Wachsbeleuchtung tauchen.
Die Kerzen bilden das zentrale Element im wunderbaren Spiel der Tischdekorationselemente. Blumen sind als untermalende Lieblichkeit stets zu empfehlen. Die Optik des Tisches sollte doch eine wohlige Heimlichkeit hervorrufen. Die Dekorationselemente können unter Umständen den jeweiligen Vorzügen angepasst werden. So sind auch Latextischdecken und Plüschservietten in einzelnen Fällen nicht auszuschließen. Aber auch Fallen lauern für den erfolgreichen Eroberer überall. Der Gebrauch von Duftkerzen ist eher in Maßen zu empfehlen. Die in der Wohnung sinnvoll platzierten Aschenbecher sollte aus Geruchsempfindsamkeiten ausgeleert werden. Sauberkeit steht bei der systematischen Aufwertung der eigenen vier Wände klar im Vordergrund. So sollten sich auch am Weinglas nicht die Lippenprofile vom letzten Date befinden.
Welche Ausmaße die persönlichen Präferenzen bei der Tischgestaltung auch immer annehmen, die Anordnung des Bestecks sollte stets dem universellen Kodex der Tisch-Knigge entsprechen. Im Allgemeinen gilt: Messer und Esslöffel gehören an die rechte Seite, und zwar in der Reihenfolge, in der sie benötigt werden. Gabeln haben die linke Seite des Tellers für sich allein. Dessertgabel, -Löffel und Kaffeelöffel finden über dem Teller Platz. Wer sich das nicht merken kann: MesseR Rechts, GabeL Links.Unwissende und untalentierte Eindecker sollte sich bei Menschen mit viel Erfahrung erkundigen, Tutorials sehen oder die eigenen Gastgeber-Skills digital erproben. Wenn das Setting für das Date perfektioniert ist, sollte nur noch das Essen schmecken, der Wein noch besser und die Eroberung kann beginnen.
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