Ich war keines dieser brokkolihassenden Kinder, mir war Gemüse aber trotzdem meistens zu langweilig. Gurken und Zucchini erschienen mir vor allem deshalb eintönig, weil sie durch einen sehr hohen Wasseranteil kaum Eigengeschmack mitbringen. Sie entpuppten sich aber schnell als gute Zutat, um unterschwellig den Gemüseanteil in Gerichten zu erhöhen. Man schmeckte es ja nicht. Ich streckte Nudeln mit Zoodles und nach der ersten reinen Gemüsepfanne zogen immer mehr Gerichte in mein Rezeptebuch, in denen Gemüse doch der heimliche Star war. Meine Ambitionen wuchsen und ich machte es mir immer öfter zum Ziel, auch vermeintlich weniger geschmacksintensive Gemüsesorten ins Rampenlicht zu stellen. Eins der Highlights aus dieser Serie war und ist definitiv der Zucchinipuffer. Ein Gericht, bei dem aus der blanken Geschmacksleinwand der Zucchini ein regelrechter Picasso entsteht. Nur eben frittiert.
Bei der Zubereitung geht es vor allem darum, keine labbrig-lieblosen Puffer zu kreieren, im Gegenteil: Das Äußere sollte ansatzweise kross, das Innere trotzdem schön weich und saftig sein. Wir versuchen, so viel Geschmack aus der Zucchini herauszukitzeln wie nur möglich. Es sei an der Stelle verraten: Die Zucchini hat ihren Ruf als langweiliges Gemüse zu Unrecht – und das merkt ihr spätestens dann, wenn euch diese überraschend traumhaften Zucchinipuffer serviert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Geschichte der Zucchini
- Zucchinipuffer in Griechenland
- Der Wassergehalt
- Geheimnis des Geschmacks
- Die Bindemittel
- Öl oder Butter?
- Die beste Begleitung
- Rezept
- Zubehörempfehlung
Zucchini – die kleinen Brüder des Kürbisses
Bei der Recherche zur Zucchini wurde mir direkt beim ersten Artikel ein dezenter Schlag auf den Hinterkopf verpasst. Hätte ich den Italienischkurs in der Uni auch nur einmal besucht, hätte ich Folgendes auch selbstverständlich direkt gewusst: Zucchini ist die Pluralform, man spricht in der Einzahl von einem Zucchino. Das heißt, so wie die meisten das Wort verwenden und den Zucchini im Plural ein „-s“ verpassen, ist es zwar gängig, jedoch falsch. Dafür kann man jetzt mit dem kultivierten Satz „Ich hätte gerne einen Zucchino“ beim nächsten Date im Restaurant brillieren – oder so.
Es lohnt so oder so sich weiter mit der Wortherkunft des Zucchino zu befassen. Zucchino als Wort ist die italienische Verkleinerungsform des „Zucca“, dem Kürbis. Zucchini zählen also als „kleine Kürbisse“ zu der Gattung der Kürbisse und sind der Art der Gartenkürbisse zugeordnet.
Zucchini blühen und gedeihen im heimischen Garten und können – wenn nicht rechtzeitig geerntet – ebenso wie herkömmliche Kürbisse gigantische Maße annehmen. 2020 standen gleich zwei je 40kg schwere Zucchini auf dem Siegertreppchen des deutschen Wettstreits um das schwerste Gemüse. Doch was man im Supermarkt kauft, ist nur die unvollständig gereifte und frühzeitig gepflückte Frucht. Ja, sogar die Blüte wird geerntet und als Delikatesse verkauft und serviert. Je größer Zucchini werden, desto mehr ähneln sie dem tatsächlichen Speisekürbis, verkauft werden sie so aber bei uns kaum. Uns soll das nur recht sein, denn die Größe der Zucchini ist essentiell für unser Puffer, da diese Indikator für den Wassergehalt ist. Doch das erklären wir noch.
Die Geschichte der Zucchinipuffer
Zucchini wachsen ebenso wie normaler Kürbis nahezu überall. Vor allem aber im Mittelmeerraum bekommt das Gewächs genug Sonne ab um ganzjährig zu wachsen. Da die Zucchini nicht nur riesengroß werden können, sondern verglichen mit anderen Gemüsesorten auch meist schneller wachsen als man sie essen kann, haben sich besonders die Länder im Mittelmeerraum Wege einfallen lassen, schnell große Massen an Zucchini zu verarbeiten.
In Griechenland findet man deshalb auf nahezu jeder Speisekarte die „Kolokithokeftedes“. Kompliziertes Wort – aber nichts anderes als die griechische Bezeichnung für Zucchinipuffer, die sich dort sehr großer Beliebtheit erfreuen. Wobei Puffer nicht ganz stimmt, denn „Thokeftedes“ wird wörtlich als „Frikadellen“ übersetzt. Im Vergleich zu unserem Verständnis von Puffern ist das Original also dicker und nahe an einer normalen Frikadelle. Zusätzlich wird in dem griechischen Originalrezept Fetakäse eingearbeitet. Da der sehr schnell schmilzt und verbrennt, wir unsere Puffer aber möglichst kross haben möchten, lassen wir den Käse weg.
Mit Tzatziki werden diese Zucchinitaler vor allem als als Mezé, also in Form griechischer Tapas, gereicht. Bei uns gibt es die normalen Kartoffelpuffer aber auch solo als Hauptspeise – Zucchinipuffer stehen dem in nichts nach. Sie müssen, wenn es nach uns geht, nicht ihr Dasein als Vorspeise fristen. Wir orientieren uns grundsätzlich sehr an Kartoffelpuffern, verleihen ihnen aber diesen ganz besonderen Touch durch die Tipps und Tricks, die Zucchini einen satten Geschmack entlocken.
Die richtigen Zucchini für Zucchinipuffer
Der Grund, weshalb Zucchini oder ähnliche Gemüsearten wie zum Beispiel die Gurke oft „nach nichts“ oder maximal leicht nussig schmecken, ist das viele eingelagerte Wasser. Je älter und größer die Frucht wird, desto mehr Flüssigkeit lagert sie ein. Zucchini können so einen Wassergehalt von bis zu 93% erreichen. Auf der geschmacklichen Ebene ist das aber nicht förderlich, weshalb wir auf Zucchini setzen sollten, deren Reifungsprozess möglichst im Anfangsstadium steckt. Im Gegensatz zu vielen anderen Früchten wie Tomaten, sind Zucchini nicht erst ab einem bestimmten Reifestadium genießbar. Es gibt auch keinen farblichen Indikator, der verrät, ob die Frucht jünger oder älter ist, weshalb wir rein auf die Größe schauen und bewusst nach den kleinsten Exemplare angeln. Dabei gilt die Faustregel: Die Frucht sollte nicht länger als eine Banane sein. Das Gute ist, dass diese Zwerge sowieso oft liegen gelassen werden.
Zucchini existieren in vielen verschiedenen Farben und Formen, wobei die dunkelgrüne „Zuboda“ die Bekannteste ist. Auch hellgrüne, gelbe, weiße oder sogar schwarze Sorten bringen schöne farbliche Ergebnisse, schmecken aber kein Stück anders.
Sollte man Zucchini schälen oder entkernen?
Zucchini findet man nicht nur auf dem Wochenmarkt, sondern auch im heimischen Garten. Hier ist aber Vorsicht geboten! Wie alle Kürbisgewächse können auch Zucchini Bitterstoffe, so genannte Cucurbitacine bilden, die zu Übelkeit und all den weiteren unschönen Symptome einer Vergiftung führen können. Ganz clever züchtete man das dafür verantwortliche Gen aus den Zucchini heraus, die man im Laden kauft. Man muss sich also keine Gedanken beim Verzehr von gekauften Zucchini machen. Vorsichtig sollte man jedoch bei bitter schmeckenden selbstgezüchteten Zucchini sein und insbesondere bei den Zucchinisamen, die über Generationen weitergegeben werden (das ist bei meiner Familie nämlich der Fall!) Grundsätzlich heißt es hier also: Wenn es bitter schmeckt, dann bitte ab in den Bio-Müll!
Was die selbstgezogenen Zucchini auch meist von den gekauften unterscheidet, ist die Härte der Schale. Eigene Zucchini haben eine härtere Schale als die bewusst weich-schalig gezüchteten Zucchini im Handel und müssten somit gegebenenfalls geschält werden. Sonst kann die Schale bei gekauften Zucchini problemlos mitgegessen werden. Die Schale ist sogar super! Sie schafft uns die gewünschte Struktur in den sonst potenziell matschigen Puffer.
Die Kerne können tendenziell auch mitgegessen werden. Da ein Großteil des Wassers aber in dem glibbrigen Teil der Zucchini steckt, in dem sich die Kerne befinden, kann dieser je nach Gusto entfernt werden. Dann lassen sich die Zucchini auch besser schneiden, die einzelnen Stränge fallen nicht so leicht auseinander. Es ist aber nicht notwendig. Genau so wie man bei einer Wassermelone die Kerne oder bei einer Kiwi die pelzige Haut essen kann. Es soll (angeblich) Leute geben, denen das nichts ausmacht.
So schneidet man die Zucchini richtig
Zuerst schneidet oder reibt man die Zucchini. Orientiert man sich an den klassischen Kartoffelpuffern, greift man schnell zur groben Reibe. Bei Kartoffelpuffern entstehen so wunderschöne, gleichmäßige kleine Stifte, die formgebend für den Puffer sind. Da die Zucchini aber durch den hohen Wassergehalt fragiler sind – vor allem verglichen mit der Kartoffel – , lohnt sich die Reibe nicht, im Gegenteil. Zu schade wäre es, die Zucchini erst bis zur Unkennlichkeit zu zereiben, um sie dann mit Bindemittel und Ei wieder kitten zu müssen.
Die Lösung: Statt auf einer Reibe die Zucchini zu zermatschen, greifen wir zum Julienne-Schäler. Dieser kreiert uns nicht nur die Form für Zoodles, sondern lässt sich auch hervorragend für Puffer verwenden. In wenigen Zügen gleitet der Julienne-Schäler somit über die komplette Länge der Zucchini und übrig bleiben feine und lange Streifen. Damit die Zucchinistreifen allerdings nicht zu lang sind und das Formen der Puffer zu unhandlich wird – das wären dann eher Zucchininester als Puffer – schneiden wir diese noch ein wenig kleiner. So bleibt uns die Struktur der einzelnen Zucchinistückchen bestmöglich erhalten.
Schneiden wir die Zucchini mit besagtem Julienne-Schäler, bleibt uns zudem am Ende das Kerngehäuse übrig, auf das wir sowieso gerne verzichten möchten. Klares 1:0 für den Julienne-Schäler. So klar, dass David diesem Küchengerät sogar einen eigenen Artikel gewidmet hat! Hier reicht definitiv ein einfacher Schäler* aus. Solltet ihr euch aber auch in die perfekt gleichmäßigen Streifen verliebt haben, lohnt sich die Investition in einen elektrischen Schneider.* Spätestens nach der zweiten Zucchini oder beim Schneiden von Karotten wird euer Handgelenk es euch danken!
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Die Crux mit dem Wassergehalt
Dass wir aus Geschmacksgründen Wasser lieber aus den Puffern verweisen würden, haben wir schon erwähnt. Ein hoher Wassergehalt ist aber auch in anderer Hinsicht störend: Zu viel Feuchtigkeit kann nur sehr schwer durch Ei oder Mehl kompensiert werden und die Puffer zerfallen in ihre Einzelteile.
Wie bereits erläutert hilft es deshalb, möglichst wasserarme Zucchini auszuwählen. Das reicht jedoch noch nicht weshalb sie zusätzlich entwässert werden sollten. Das geht am besten, indem man das geschnittenen Gemüse mit Salz vermengt. Salz zieht Wasser hervorragend aus Gemüse und beschert uns noch einen netten Nebeneffekt – Geschmack! Pro mittelgroßer Zucchino ist ein gehäufter Teelöffel Salz alles andere als übertrieben, nur Mut zum Salzen. Und dann heißt es warten, doch wie lange?
Wie lange sollten Zucchini entwässert werden?
Während meiner Recherche für Tzatziki stieß ich auf den Tipp, Gurken 24h lang in einem Sieb austropfen zu lassen. Das könnte man doch auf die Zucchini übertragen, oder? Unsere Testobjekte haben uns jedoch ein klares Too Much zurückgemeldet: Nach 24h ist zu viel Wasser aus der Zucchini ausgetreten, die Puffer waren gar nicht mehr saftig, sondern zu trocken. Die Zucchini, die nur 20 Minuten mit Salz entwässert und dann ausgedrückt wurden, haben uns mehr überzeugt. Länger ist deshalb nicht immer besser!
Trick 17: Entwässern in der Salatschleuder
Zum Entwässern eignet sich ein klassisches Sieb oder Baumwolltuch. Ein Schritt cleverer ist es, die Zucchini direkt in einer Salatschleuder entwässern zu lassen. Besonders diese Salatschleuder von Rösle* ist klasse, da man die Zucchini danach in der Edelstahlschüssel direkt weiterverarbeiten kann. Vorsichtig geschleudert kann man so am Ende Wasser aus den Zucchini nehmen, ohne sie zu stark mit der Hand auszudrücken und schlimmstenfalls die schöne Struktur zu zerstören– auch wenn man darauf nicht ganz verzichten kann.
Noch mehr Geschmack durch Zitronensaft
Zusätzlich zum Salz tut auch Zitronensaft den Puffern gut, da es den fruchtigen Geschmack noch unterstützt. Zwar reichen dafür ein paar Spritzer, wir sollten jedoch dennoch darauf achten, dass die Zucchini-Masse zuvor genügend entwässert wurde – übertreiben sollten wir es aber dennoch nicht. Und schon haben wir noch mehr Geschmack in unseren Zucchini.
Das Geheimnis des Geschmacks
Das Tolle an diesen Gemüsesorten, die tendenziell keinen prägnanten Eigengeschmack vorweisen, ist, dass die Geschmacksrichtung und -intensität sehr gut gesteuert werden kann. Dafür stehen uns gleich mehrere Hebel zur Verfügung, und zwar Gewürze, Kräuter und Bindemittel. Neben den herkömmlichen Gewürzen wie Pfeffer und dem Salz, das bereits in den Zucchinisträngen steckt, verwenden wir neben Zwiebeln auch Zucker. Dass Salz in süßen Desserts einfach genial ist, wissen wir nicht erst seit unserer Crème Brûlée. Auch Süßes in Salzigem oder Herzhaftem boostet den Geschmack ganz dezent. Eine Prise Zucker reicht!
Unseren Zitronensafttrick verstärken wir mit dem Teil der Zitrone, der noch mehr drauf hat: Die Schale. Ein wenig Abrieb (meine Empehlung dafür: Dieser grandiose Microplane Zester*) bringt uns den zitronigen Flair in die Nase und den Mund, ganz so als würden wir in Griechenland auf einer sonnigen Veranda sitzen. Ganz im Einklang mit diesem mentalen Bild wäre natürlich auch Knoblauch. Da wir die Puffer jedoch mit unserem grandiosen Tzatziki servieren wollen, wäre das zuviel des Guten.
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Dem griechischen Vorbild zufolge dürfen auch Kräuter nicht fehlen. Das wären klassischerweise Dill und Petersilie, aber: Ich bin absolut kein Dill-Fan. So nett die ganz zarten Ästchen auch aussehen, ich wurde bisher noch nicht mit Dill warm. Im Tzatziki verstehe ich Dill absolut und zu Fisch passt es für mich auch, aber zu schnell überlagert der intensive Geschmack jedes andere Aroma. Genauso wie für manche Koriander im Essen nur nach Spülmittel schmeckt, so lasse ich hier den Dill weg. Was ich aber sehr mag, ist Petersilie. Gut und gerne kann ein halber Bund Petersilie fein zerkleinert in der Masse landen und bringt uns dem richtigen Geschmack noch ein Stück näher.
Diese Bindemittel eignen sich am besten
Die perfekte Menge Ei für die Zucchinipuffer
Wichtig für den Geschmack sind auch die Bindemittel. Zum Binden der Masse werden klassischerweise vor allem Eier und Mehl verwendet. Je Zucchino werden in den meisten Rezepten ein bis zwei Eier verwendet, die man direkt mit den Gemüsestreifen vermengt. Unsere Tests ergaben: Ein Ei ist die perfekte Menge für eine mittelgroße Zucchino. Bei zwei Eiern ähnelten die Puffer eher einem Omelette und wurden sehr kompakt. Das wäre genau richtig für die griechischen Kolokithokeftedes, die dadurch deutlich dicker geformt werden können. Uns wird diese Variante jedoch zu wenig kross. Und Knusprigkeit ist alles, was ich mir für diese Zucchinipuffer wünsche.
In meiner Testlaune kam ich auch auf die Idee, das Eiweiß wegzulassen und lediglich Eigelb zu verwenden. Eiweiß erscheint mir als wenig geschmacksintensives Füllmaterial, so wie wenn man Soßen mit Wasser streckt. Bewahrheitet hat sich diese Theorie nicht: Ein ganzes Ei ist, so simpel es ist, die beste Lösung. Ein Eigelb ergab zu wenig Bindung, mit zwei Eigelben schmeckte es wieder zu sehr nach Omelette. Die Konsistenz ist kompakter, der Zucchinipuffer erscheint weniger locker und kross und man merkt einfach unterschwellig, dass etwas fehlt: Das Eiweiß. Rührei schmeckt auch nicht gut wenn es nur aus Eigelb besteht, die Kombination aus Eiweiß und Eigelb macht es aus, auch bei Zucchinipuffern. Ein Versuch war’s jedoch wert.
Weizen- und Paniermehl als perfekte Bindemittel-Kombination
Um Soßen zu binden, verwendet man in 99% aller Fälle eine Mehlschwitze. Mehl bindet mit seinem Gluten perfekt. Aber nur Binden ist für unsere Puffer nicht ausreichend, denn wir wollen sie ja nicht nur zusammenhaltend, sondern auch kross. Prädestiniert für alles, was am Ende in Öl ausgebacken wird und die Ambition hat, schön knusprig zu werden, ist hingegen Paniermehl. Die gröberen Semmelbröselstückchen verwandeln sich in Kombination mit Ei und Fett zur richtig krossen Panade und boosten unsere Zucchinipuffer in andere Hemisphären. Auch hier macht es die Kombination und wir verwenden das Mehl für die Bindung und das Paniermehl für den Crunch. Das Verhältnis von 50/50 ist nicht gesetzt, aber bei den geringen Mengen, die wir grundsätzlich für das Rezept verwenden (1 EL Mehl und 1 EL Paniermehl pro Zucchino) ist ein Unterschied bei anderen Proportionen kaum zu bemerken.
Backpulver als Geheimwaffe für eine bessere Konsistenz
Damit die Zucchinipuffer nicht Gefahr laufen, komplett flach zu werden und ihren saftigen Kern zu verlieren, bedienen wir uns unserem letzten Zucchinipuffer-Trick: Backpulver. In Kombination mit Wasser bildet Backpulver als Triebmittel Nummer eins C02, das den Teig nicht nur aufgehen lässt, sondern durch die entstandenen Mikro-Luftbläschen auch eine gewisse Leichtigkeit in den Teig bringt. So kaut man auf keiner Schnitzelpanade herum, sondern immer noch auf angenehm saftigen und gleichzeitig krossen Puffern.
Die Masse ein letztes Mal ausdrücken
Verrührt man nun alle Zutaten miteinander, sollte die Masse auf jeden Fall gut feucht sein, die Zucchinifäden sollten aber nicht schwimmen. Tut man sich jetzt bereits schwer mit dem Rühren, ist der Teig hingegen zu fest und benötigt noch Flüssigkeit. Macht hier nicht meinen Fehler, Ei nachzulegen, sondern fügt lieber mehr gehobelte Zucchini hinzu! Sonst sind wir schnell wieder bei einem Omelette.
Es sollte sich in der Rührschüssel eine kleine Pfütze an Ei und Zucchinisaft gebildet haben. Bei den ersten Bratversuchen sammelte sich diese Flüssigkeit auch außen um den Puffer und bildete dort einen welligen Rand. Wir wünschen uns aber möglichst krosse Zucchinifäden an den Rändern unserer Zucchinipuffer, weshalb es sich empfiehlt, die gesamte Puffermasse am Ende noch einmal mit der Hand auszupressen. So gehen wir sicher, dass das Verhältnis von Zucchini zu den restlichen Zutaten stimmt und der Puffer auch auf jeden Fall kross wird – also genau so wie wir sie uns wünschen.
Öl oder Butter zum Anbraten der Zucchinipuffer?
Um richtig knusprige Puffer zu bekommen, haben wir das Fundament mit den richtigen Bindemitteln gesetzt. Aber worin sollten die kleinen Teile eigentlich ausgebraten werden? Zur Erinnerung: Wir wollen die Puffer so garen, dass sie außen kross werden, innen jedoch noch saftig, aber auf keinen Fall roh bleiben.
In der Praxis bedeutet das, dass wir die Masse möglichst kurz und intensiv anbraten, nämlich etwa 3 Minuten pro Seite, bei mittlerer bis oberer Hitze (Stufe 6 bis 8 von 10). Doch Vorsicht: Das in der Butter enthaltene Milcheiweiß und der Milchzucker verbrennen schnell und nahezu unkontrollierbar sobald sich die Butter in Temperaturen jenseits von 160 Grad Celsius befindet. Butter enthält mit 15% auch einen relativ großen Anteil an Wasser, der schnell das Spritzen anfängt. Butter ist also definitiv nicht unsere Wahl. Möchtet ihr allerdings diesen typisch buttrigen Geschmack erreichen, nehmt Butterschmalz! Butterschmalz, auch Butterreinfett, wird gewonnen, indem Wasser, Milcheiweiß und Milchzucker aus der Butter extrahiert werden. Die Gefahrenquellen wurden also eliminiert und man kann herrlich damit frittieren.
Aber auch gut erhitzbare und geschmacksneutrale Öle wie Raps- oder Sonnenblumenöl eignen sich, vor allem wenn man, so wie ich, dem Buttergeschmack nicht so zugeneigt ist. Dieses Öl sollte man beherzt fingerbreit eingießen, denn was am Ende an den Puffern hängen bleibt, wird problemlos auf einem Küchentuch abgetropft.
Die richtige Temperatur zum Braten
Temperatur des Fetts muss dennoch kontrolliert werden. Allerdings aus einem anderen Grund: Die Zucchinipuffer dürfen erst dann in das Fett, wenn es um die 170 Grad Celsius erreicht hat. Zuvor saugen sie sich sonst unnötig mit Fett voll, was uns Geschmack und den Sommerbody ruinieren kann. Abhilfe schafft hier ein Thermometer! Hier empfehlen wir ganz klar eines mit Laser-Technik wie dieses hier.* Damit müssen wir keine Thermometer-Spitze mit den Händen in das heiße Fett halten sondern können uns die Temperatur ganz futuristisch mit Laser ansagen lassen.
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Nachdem man die Zucchinipuffer in die Pfanne gegeben und sie mit einem Pfannenwender leicht plattgedrückt hat, kann einfach überprüft werden, ob der Puffer bereits gewendet werden kann, indem man die Pfanne leicht schwenkt. Vorrausgesetzt es ist genug Fett in der Pfanne, muss ein wendebereiter Puffer auf dem Ölfilm hin und her gleiten. Wenn er das nicht tut, sollte man noch einen Moment mit dem Wenden warten. Auf jeden Fall notwendig hierfür ist eine Pfanne, deren Beschichtung richtig gut ist und mögliches Ankleben verhindert. Ich empfehle diese Kupferpfanne von Stanley Rogers*, die auch tief genug ist, sodass kein Fett beim Schwenken übertreten kann.
Tzatziki als perfekter Dip
Dieses Rezept unterscheidet sich zwar in vielen Punkten von den griechischen Kolokithokeftedes, der Dip darf aber trotzdem ganz klassisches Tzatziki sein. Knoblauch, Gurke und Jogurt passt einfach perfekt zu den Zucchinipuffern. Das Rezept für das perfekt cremige Tzatziki findet ihr hier.
Mein Rezept für die perfekten Zucchinipuffer
Richtig krosse Zucchinipuffer
Zutaten
- 2 mittelgroße Zucchini
- 2 Eier
- 1 kleine Zwiebel
- 1 Bund Petersilie
- 1 Zitrone
- 2 EL Mehl
- 2 EL Paniermehl
- 1/2 TL Backpulver
- Butterschmalz oder neutrales Öl (Sonnenblumenöl, Rapsöl)
- 2 TL Salz
- 1/2 TL Pfeffer
- 1 Prise Zucker
Anleitungen
Vorbereitung
- Die Zucchini waschen, das untere Ende abtrennen (am oberen Ende kann man die Zucchino gut festhalten) und mit einem Julienne-Schäler* in Streifen schneiden. Je nach Vorliebe und Länge der Zucchini Streifen halbieren oder dritteln.
- Zucchini in einer Salatschleuder* ausbreiten, 2 TL Salz großzügig darüber streuen und 20 Minuten im Kühlschrank entwässern lassen.
- Mit der Salatschleuder den Zucchinisaft herausschleudern, die Streifen noch einmal vorsichtig mit der Hand auspressen und in eine Schüssel geben.
Die Puffer zubereiten
- Die Petersilie sehr fein hacken, die Zwiebel fein würfeln und beides zu den Zucchinistreifen geben. Eier, Mehl, Paniermehl, Backpulver, Zitronensaft, Zitronenabrieb, Pfeffer und Zucker mit der Zucchinimasse vermengen.
- Fingerbreit Öl oder Butter in eine Pfanne geben und auf Stufe 6 bis 8 von 10 bis auf 170 Grad Celsius erhitzen. Zucchinimasse erneut mit der Hand gut ausdrücken und in gewünschter Größe in die Pfanne geben. Mit einem Pfannenwender platt drücken und 3 Minuten auf jeder Seite anbraten. Zum Abtropfen auf einen mit Küchenpapier ausgelegten Teller legen. Heiß servieren und mit einem Dipp eurer Wahl begleiten. Wir lieben es mit Tzatziki!
Zubehörempfehlung für die Zucchinipuffer
Ich kann für dieses Rezept folgendes Zubehör empfehlen:
- Salatschleuder: Unser Geheimtrick um schnell und ohne große Sauerei Zucchini zu entwässern ist eine Salatschleuder! Dafür empfehle ich dieses (für eine Salatschleuder!) unglaublich schöne Model von Rösle*. Das Gute daran: Ihr könnt die Edelstahlschüssel auch eigenständig als Rühr- oder Salatschüssel verwenden!
- Ein gute Reibe: Diese Microplane Zester Reibe* ist bei uns quasi im Dauereinsatz, weil sie sowohl für den hier benötigten Zitronenabrieb geeignet ist, als auch für Hartkäse oder sogar Muskatnuss und Tonkabohnen. Ein absolutes Muss in der Küche!
- Julienne-Schäler: Mein neues Lieblingstool – der Julienneschäler*! Diese simple Ausführung reicht um Zucchini im Nu zu verarbeiten. Falls ihr regelmäßig unterschiedliches Gemüse aufbereitet, bietet sich eine elektrische Schneidmaschine wie diese von WMF* an. Die eignet sich besonders, wenn ihr z.B. öfters Möhren verwendet, das ist mit einem manuellen Schnäler nämlich ziemlich anstrengend!
- Ein gutes Messerset und Messerschärfer: Immer wenn Kräuter geschnitten werden, ist ein gutes und sehr scharfes Messer wichtig. Dieses Set von WMF* begleitet euch dann bei noch ein paar mehr Rezepten und wenn die Messer mal geschliffen werden müssen, gibt es dafür auch eine gute Lösung*!
- Ein Digitalthermometer: Für das heiße Fett eignet sich besonders dieses Infrarot Thermometer*, weil wir durch die Laser-Technik keine Messspitze mit den Händen in das heiße und ggfs. spritzende Fett halten müssen.
- Pfanne: Für alles kross Gebratene nehme ich vorzugsweise diese Kupferpfanne von Stanley Rogers* mit der Dank richtig guter Beschichtung nichts anklebt!
Guten Appetit, ihr Lieben! Wenn euch die Zucchinipuffer gefallen, solltet ihr auf jeden Fall auch unsere Rezepte für richtig krosse Bratkartoffeln, extrem knusprige Ofenkartoffeln und natürlich unsere Zucchinichips mit Parmesan-Kruste ausprobieren.
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Hey Bärbel!
Über so liebe Worte freue ich mich riesig!
Liebsten Dank, Vroni