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Gänsehaut. Einblicke in das tiefste Seelenleben ambitionierter Köche. Inspirierende Lebensgeschichten, durchzogen von der Leidenschaft zum Kochen. Die menschliche Seite hinter durchprofessionalisierten Gastronomiebetrieben und nicht zuletzt extrem faszinierende Nahaufnahmen aus sternedekorierten Küchen weltweit. Das ist Chef’s Table. Wer mit Leidenschaft isst und kocht, wird diese Dokumentation verschlingen – am Stück, ohne Pause.
Jede einzelne dieser Facetten habe ich schon einmal irgendwo gesehen. Dokumentationen, Interviews, Tutorials. Doch die Symbiose aus all dem ist die große Kunst, die den Machern von Chef’s Table so grandios gelingt. Die erste Staffel hat mich derart in ihren Bann gezogen, dass ich Game of Thrones, House of Cards & Co. für ein paar Tage ruhen ließ. Abend für Abend ließ ich mich in eine der Geschichten hineinziehen, die diese Serie erzählt. Es sind Koch-Geschichten, wie ich sie bislang noch nicht gesehen habe. Jetzt kommt die zweite Staffel. Und wie!
Chef’s Table gelingt es wie keiner anderen (mir bekannten) Dokumentation, einen Zugang zur Gedankenwelt von Köchen wie Magnus Nilson oder Dan Barber (Clip unten) zu schaffen. Dazu muss man wissen, dass Koch-Virtuosen wie diese beiden Herren bisweilen in Sphären schweben, die unsereins nur schwer greifen kann. Chef’s Table kondensiert die Philosophie hinter den Konzepten solcher Ausnahmeerscheinungen. Der Zuschauer begleitet Sterneköche auf dreckigen Äckern, beim Pilze sammeln, hinter den Kulissen, beim Team-Meeting. Nach und nach wächst dadurch ein Verständnis dafür, was diese kochenden Virtuosen antreibt. Und, noch viel wichtiger, wie viel Aufwand hinter einer gastronomischen Unternehmung steckt. Insgesamt EXTREM nah dran am Menschen unter der Kochjacke.
Der Teaser zur zweiten Staffel versetzt mich schon jetzt in Verzückung: Wir sehen Alex Atala in Badehose am Strand. Gaggan Anand auf dem Weg durch indische Slums, absolut kuriose kulinarische Kreationen – und wieder ist da diese zurückhaltende optische Ästhetik, die bereits die erste Staffel so angenehm unprätentiös wirken ließ. Chef’s Table lässt große Persönlichkeiten und ihre Teller für sich sprechen. Da braucht es keine knalligen Farben und verrückten filmischen Effekte.
Chef’s Table 2: Ab 27. Mai auf Netflix